Donnerstag, 9. Februar 2012

Happyhappyfantastic to me!

Ulitmativer Schokoladengeburtstagskuchen




Lange, viel zu lange, war es ruhig auf dieser Seite. Ich bin gleich in mehrere Foodbloggerblutigeranfängerfallen gerannt. Keine Zeit. Zu viel vorgenommen und ach ja - ich hab ja auch noch einen Job. Und eine Familie. Und sogar Freunde.
Letzteren beiden habe ich in den letzten Monaten etliche Teller unter der Nase weggerissen... "Neeeeeiiiin... nicht anfangen! Ich muss das erst fotografieren... " usw..

Und dann poste ich noch nichtmal artig, was da an meinem Tisch kalt geworden und doch gegessen wurde.

Nicht ganz so schlimm, denn manchmal belohne ich Freunde, Familie und Kollegen auch für ihre Geduld. Seit sehr vielen Jahren zum Beispiel mit dem - in meinen Augen ultimativen -  Geburtstagskuchen, weil der so schokoladig, so gehaltvoll, so hübsch und so rasend schnell und einfach herzustellen ist, dass man kaum glauben kann, dass der auch noch immer was wird. Dabei werden bei der Zubereitung zudem einige eiserne Küchenregeln über den Haufen geworfen aber wie gesagt: den Geburtstagskuchen schert das nicht - er wird immer was und verzeiht sogar, wenn er zu klätschig oder etwas zu trocken wird (dann sollte man ihn aber auf jeden Fall abgedeckt kalt werden lassen).

Das ursprüngliche Rezept stammt übrigens von der Kinderfrau meiner LieblingsWGkumpanin zu Studienzeiten - der lieben Barbara - und es handelt sich eigentlich um einen Brownieteig.

Diesmal habe ich mich selbst damit beglückt und meine Kollegen gleich mit. Voilá!




Einfacher Schokoladenkuchen





Man braucht:
1 Kaffeebecher (ca. 300 ml) Mehl
1 Kaffeebecher dunklen Kakao
2 Kaffeebecher feinsten Zucker (!)
Einen Schuss Vanilleextrakt oder ein Tütchen Vanillezucker nach Geschmack
4 wirklich goße Eier (oder 5 x M)
220 g zerlassene Butter + etwas für die Form (ich nehme in Summe immer ein ganzes Stück)
etwas Grieß zum ausstreuen der Form
Puderzucker als Garnitur

1 große Gugelhupfform


Man macht:
Zuerst heizt man den Backofen auf etwa 160 Grad vor.
Dann mischt man mit einem Holzlöffel alle trockenen Zutaten in einer Schüssel zusammen.
Dann rührt man die Eier mit den Mixaufsätzen des Handmixers ein.
Dann kommt die die zerlassene Butter dazu und es wird noch einmal ordentlich gemixt, bis der Teig eine ganz leicht hellere Farbe bekommt.

Fertig.

Jetzt muss man nur noch die Form mit der übrigen Butter gründlich einschmieren und mit dem Grieß ausstreuen.

Nun kommt der Teig in die Form, dann in den Ofen und wird etwa 50 Minuten gebacken. Man sollte zeitig den Holzstäbchentest machen, denn es darf ruhig noch ein ganz bisschen krümelige Schmiere daran kleben. Dann ist der Kuchen für meinen Geschmack perfekt.

Den Kuchen in der Form erkalten lassen, gerne abgedeckt, und stürzen.

Reichlich Puderzucker darüber sieben, Kerze ins Loch und verschenken. Oder einfach essen.

Schmeckt gut mit geschlagener Sahne, Schmand oder Himbeeren (diese auch ganz gern püriert). Solo aber ebenfalls ne Wucht. Im wahrsten Sinne des Wortes - denn leicht ist er definitiv nicht. Aber man hat ja auch nicht jeden Tag Geburtstag!




Donnerstag, 25. August 2011

Der Tag am Meer

Crostata mit Nektarinen und Salbei / Zucchini-Frittatine / Thunfisch-Sandwiches / Ziegenkäsetartelettes


Der Tag am Meer mit Freundinnen. Ein Geburtstagsgeschenk für Seda. Natürlich nicht ohne Picknick!

Crostata mit Nektarinen und Salbei

Ich liebe Galettes oder Crostate. Sie sehen so schön unordentlich rustikal aus und sind schnell gemacht. Allerdings muss man hinnehmen, dass sie sich nicht "schön" essen lassen.
Dieses Rezept stammt von der tollen tollen Foodfotografin und -bloggerin Helene Dujardain mit ihrem Blog Tartelette. Sie hat diese Crostata bzw. Galette in einer glutenfreien Variante gemacht und zwar mit einem Mix aus Reis- und Hirsemehl - interessant. Ich habe normales Weizenmehl genommen und der Mürbeteig war schön saftig und minimal elastisch - so dass die Galette auf dem Weg zum Meer sogar heile geblieben ist. 

Sie war köstlich aber auch sehr süß und den Salbei konnte man nur erahnen. Mir kam spontan der Gedanke, das nächste Mal einfach den Honig wegzulassen und die Nektarinen stattdessen mit etwas Rosenwasser zu aromatisieren. Oder Salbei weg und Lavendel nehmen...?  Eigentlich ging es im Originalrezept um Ananas-Salbei, den ich ehrlich gesagt überhaupt nicht kannte. Ich fand die Kombination mit Salbei aber gerade interessant und das sonst ja sehr intensive Aroma ist beim Backen (leider) weitestgehend verflogen. Helene empfiehlt ansonsten als Ersatz Minze, Zitronenthymian oder Zitronenmelisse. Ich selbst könnte mir sogar Rosmarin vorstellen oder eben Lavendel. Es gibt unendliche Möglichkeiten, aber gerade das ist ja so schön an der rustikalen Crostata.

Die Zutaten (für eine Crostata mit 6-inch/15cm Durchmesser)

für den Mürbeteig
1 + 1/4 cup Mehl
2 EL Puderzucker
8 EL eiskalte Butter in Stücken
2-4 EL eiskaltes Wasser
Ei und Wasser vermischt für die Kruste (Milch geht auch) 
Gehackte Pistazien oder Nüsse

für die Füllung
4 kleine oder 2 große weiße Nektarinen in dünne Scheiben geschnitten.
1 TL fein geschnittenen Salbei oder eine der oben genannten Alternativen
1/4 cup Honig (je nach Süße der Früchte kann man die Menge deutlich reduzieren)
1 TL Maisstärke

Den Teig vorbereiten
In einer großen Schüssel Mehl und gesiebten Puderzucker vermischen.
Die sehr kalten Butterstückchen mit einem Teigmesser oder den Händen zu Krümeln verarbeiten. 
Das Wasser - immer ein Teelöffel nach dem anderen - solange dazugeben, bis der Teig sich so gerade verbindet. Dabei aufpassen, dass man ihn nicht überarbeitet. (Ich habe das mal wieder alles im Foodprocessor erledigt. Das klappt sensationell. Dafür immer wieder mit der Intervallfunktion arbeiten - bis der Teig sich zu erbsengroßen Klümpchen verbindet. Dann das eiskalte Wasser über den Einfüllstutzen zugeben, bis sich große Klumpen bilden, am Ende mit den Händen zusammenkneten.)

Teig zu einer flachen Scheibe plattdrücken und in Folie eingewickelt für mindestens 30 Minuten kühlen.

In der Zwischenzeit Nektarinen halbieren und jede Hälfte in dünne Scheiben schneiden. In einer Schüssel mit den Kräutern, Honig und der Stärke verrühren und mindestens 10 Minuten ziehen lassen, damit sich etwas Saft bildet.

Den Ofen auf 180° (Umluft 160°) vorheizen.

Den Teig zwischen Plastikfolie zu einem Kreis mit etwa 25 cm Durchmesser, 3-4 mm dick ausrollen.

Die Nektarinenschnitze kreisförmig und überlappend in die Mitte legen und dabei einen 5 cm breiten Rand lassen. Dieser wird am Ende über die Früchte geschlagen. Das muss nicht ordentlich aussehen! 

Den Rand mit Eier-/Wassermischung bestreichen, die gehackten Pistazien oder Nüsse über die Crostata streuen und etwa 30 Minuten auf mittlerer Schiene backen, bis der Rand schön goldbraun ist. 

Abkühlen lassen, heiß ist sie sehr sehr zerbrechlich.

Beim Picknick haben die Mädels die Crostata ungefragt mit Ziegenfrischkäse bestrichen, der eigentlich für die Tomaten gedacht war.... (es scheint gerade nicht ohne Ziege zu gehen, ich war's aber diesmal nicht.... ich schwöre....!) Grundsätzlich schmeckt auch sicherlich Schlagsahne oder Vanilleeis dazu.


Zucchini-Frittatine


Frittata oder Tortilla geht immer. Normalerweise als dicke Mama in der großen Pfanne zubereitetet, wurde diesmal picknickgerecht in der Muffinform geklont und dann nicht gebraten, sondern gebacken.

Ein universales Restegericht. Ich mache sie gern mit geraspelten Zucchine, dann wird es so schön saftig. Das gilt natürlich auch für die Mama. 

Zutaten 
die Mengen orientieren sich ganz an dem gewünschtem Endergebnis und dürfen stark variieren. Die Eier stocken ja sowieso. Wichtig finde ich, dass die "Einlage" schon bei der Herstellung nicht völlig im Ei untergeht, sondern eher sehr großzügig davon eingecremt/umspült wird.
Ungefähr kann man für eine 12er Muffinform etwa 6 mittelgroße Eier, 1 mittlere Zucchini und 1 Hand voll Parmesan rechnen. 

Eier
geraspelte Zucchini, leicht ausgedrückt
geriebener Parmesan
ggf. Schinkenreste, fein gehackt
ggf. Frühlingszwiebeln, in feine Scheibchen geschnitten
Paprikaflocken
Pfeffer
Salz

alles in einer Schüssel miteinander verrühren/verschlagen. 

Eine Muffinform großzügig mit Olivenöl ausstreichen und die Masse mit einer Kelle hineingeben. Die Förmchen sollten fast aber nicht ganz voll sein. Das Ganze etwa eine Viertelstunde bei 180° in den Ofen geben, bis die Frittatine  leicht gebräunt sind. Sie gehen teils auf wie Soufflées, fallen - einmal aus dem Ofen genommen - aber wieder zusammen. Etwas abkühlen lassen und auf Küchenpapier entfeuchten.

Schmecken kalt oder warm zum Frühstück, zum Abendessen, auf getoastetem Graubrot, zwischen zwei Brötchenhälften, am nächsten Tag und vor allem mit Tomatensalat. Universalessen.



Thunfisch-Sandwiches

Eigentlich esse ich prinzipiell keinen Thunfisch mehr. Außer fangfrisch an der südspanischen Atlantikküste im Mai, wenn die fetten Schwärme dort zum laichen Richtung Norden vorbei schwimmen und ich rein zufällig in der Gegend bin... (war ich erst einmal aber sicher wieder). Da kann ich nicht widerstehen. Und leider hege ich eine geheime und sehr ordinäre Leidenschaft: Dosenthunfisch mit Mayo auf Sandwich. 
Das mache ich aus schlechtem Gewissen nur noch sehr selten aber dann mit Wonne und was gibt es besseres zum Picknick als Thunfischsandwiches?

Der Aufstrich ist sehr einfach herzustellen. Diesmal wurde er kombiniert mit Pflücksalat auf dünnes Fladenbrot geschmiert.

Zutaten (reicht für 4 sehr üppige Sandwiches)

1 Dose Thunfisch in Wasser, abgetropft (am besten das Wasser mit dem Dosendeckel auspressen)
ca. 3 ordentliche Esslöffel gute Mayonnaise (ich mag die japanische sehr gern, alternativ die von Appel oder Hellmanns)
1 kleine rote Zwiebel gehackt oder in feine Streifen geschnitten
Eine kleine Hand voll glatter Petersilie, grob gehackt
Salz und sehr viel grob gemahlenen, schwarzen Pfeffer
Brot

Den Thunfisch mit einer Gabel in einer Schüssel oder einem Suppenteller auflockern und mit den restlichen Zutaten sprichwörtlich vermatschen. Der Aufstrich kann sofort gegessen werden. Wenn man ihn ein paar Stunden oder sogar über Nacht ziehen lässt, werden die Zwiebeln deutlich milder.

Schmeckt auf jedem herzhaften Brot und auch ohne zusätzlichen Salat. Das Rezept lässt sich sehr einfach verdoppeln und verdreifachen. Statt des Thunfisches kann man auch ganz hervorragend kalte Hühnchenreste verwenden.



Unordentliche Ziegenkäsetartelettes mit Feige aka Feige Zickenkuchen aka Tinatörtchen

Bei den Mädels waren die Tartelettes der absolute Renner. Sie haben sich förmlich darauf gestürzt. Dabei sind die überhaupt nicht zickig, nur manchmal ein bisschen unordentlich und feige schonmal gar nicht.  
Zuerst dachte ich, die Törtchen werden nichts, weil sie so desaströs und ungebügelt aussahen. Das wurde auch im Ofen erstmal nicht besser. Im Gegenteil: ich musste sogar zwischendurch die Feigen in die Masse zurückstuppsen, weil sie sich frech aus dem Teig stülpten. Vielleicht war ein bisschen zuviel Stärke in der Füllung - also eher zurückhaltend damit! (Im Rezept schon etwas reduziert.) Das Endergebnis war dann aber sehr hübsch und zwar gerade weil die Kleinen so sympathisch unfrisiert daherkamen.
Mit der Füllung kann man sicher ein bisschen experimentieren. Hier kommt es insbesondere beim Käse nicht auf das exakte Mengenverhältnis an. Die Ziege sollte man allerdings schon durchschmecken.

Zutaten (für 9-10 Stück)
1 halbes Paket Filoteig (ca. 250-300 Gramm)
zerlassene Butter
250 g Ziegenfrischkäse
250g Frischkäse
1 Ei
eine gute Hand voll Pinienkerne, geröstet
Pfeffer
5 frische kleine Feigen
1 gehäufter TL Speisestärke
100 g - 150 g geriebenen Käse (ich habe Manchego genommen, weil ich den noch hatte. Ich fand das geschmacklich im Ergebnis ideal.)
ggf. etwas Zucker oder Honig

Den Backofen auf 180° vorheizen.

Die Butter zerlassen. Den Filoteig in Quadrate von etwa 15 cm Seitenlänge schneiden. Die Quadrate in Dreiecke schneiden. Auch hier kommt es definitiv nicht auf Präzision an - ich habe das nach Augenmaß mit der Schere gemacht. Die Dreiecke mit der zerlassenen Butter bestreichen.

Die gefetteten Muffinförmchen mit jeweils drei Dreiecken versetzt auslegen. Die Zipfel sollen relativ weit über den Rand ragen.

Den Frischkäse mit Pfeffer, dem Ei und der Speisestärke verrühren. Die Pinienkerne und den geriebenen Käse unterheben.

Die Förmchen etwa zu zwei Dritteln mit der Käsemasse füllen.

Die Feigen halbieren und in die Masse drücken. Wenn noch zerlassene Butter übrig ist, kann man damit die Törtchen nochmal bepinseln (habe ich nicht gemacht, stell ich mir aber ganz sinnvoll vor). Sollten die Feigen nicht sehr süß sein, sollte man sie mit etwas Zucker oder Honig beträufeln, damit sie schön karamellisieren.

Die Törtchen in der Form auf mittlerer Schiene ca. 30 Minuten backen, bis sie goldig braun sind.

Dienstag, 16. August 2011

A-Team: Tomatentarte und Gurkencreme


Meine liebe Freundin A. war in Italien. Und weil ich mich so gefreut habe, dass sie wieder da ist, habe ich für sie ausnahmsweise mal nach Flagge gekocht - aber nur farblich. Inhaltlich war es eher die Deutsch-Französische-Freundschaft.


Tomato & Basiltart


Dieses Rezept stammt aus dem Kochbuch "Food from Plenty" von Diana Harris, das netterweise auf Valentina's Kochbuch rezensiert wurde - und zwar ausgesprochen gut.
Die Tomatentarte war eines der besprochenen Rezepte aus dem Buch. Angelacht hat es mich wegen der simplen Zubereitungsart mit gekauftem Blätterteig und der dabei sehr langen Kochzeit von über einer Stunde. Außerdem finde ich Tomaten gerade toll - es ist ja auch August.

Die Kochzeit muss sein, denn sonst wird die Tarte suppig. Die Käsecreme unter den Tomaten lässt sich nach Belieben variieren. Bei mir wurde es ein Mix aus Ricotta, Ziegenfrischkäse und Parmesan, also dem, was gerade da war. Auch war meine Tarte deutlich kleiner (nichteinmal die Hälfte des Blätterteiges) aber bei diesem Rezept ist es nun wirklich nicht kompliziert, die Zutaten runterzurechnen. Passt eben nur drauf, was drauf passt auf die Tarte.


Die Zutaten laut Originalrezept

1.2 kg Romatomaten (bei mir waren es normale - allerdings sehr reife Bauern - Strauchtomaten und es hat funktioniert wobei man mit etwas "trockeneren" Sorten auf der sichereren Seite ist)
200 g Mascarpone
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
100 g  Parmesankäse, gerieben
75 g Gruyère, gerieben
40 g Basilikumblätter, zerpfückt, plus Garnitur
Salz und Pfeffer
500 g fertigen Blätterteig

1. Den Ofen auf 200°C vorheizen.  Tomaten in nicht zu dicke Scheiben schneiden (max. 0,5 cm). Die Endstücke anderweitig verwenden. Den Mascarpone mit Käse und Basilikum verrühren und würzen.

2. Den Blätterteig ggf. übereinanderlegen und ausrollen, so dass man einen Kreis mit 33 cm Durchmesser hat. (Ich habe einfach eine Springform auf den Teig gepresst und drumrum geschnitten.) Auf ein gemehltes Backblech oder Backpapier legen. Mit dem Käsemix bestreichen und dabei einen Rand lassen. Jetzt mit den Tomaten im Kreis, außen beginnend, belegen. Die Scheiben sollten sich überlappen und man sollte mit einer Scheibe in der Mitte der Tarte aufhören = eine Schnecke basteln. Mit Salz und Pfeffer würzen.

3. In den Ofen schieben und für 30 Minuten backen. Dann die Hitze auf 150°C reduzieren und für weitere 35 Minuten backen. Die Tomaten sollten leicht karamellisiert sein. Mit Basilikum garnieren und sofort servieren.

Dazu gab es - ich hatte keine Lust auf Salat - eine dicke


Gurkensuppe (in diesem Fall eher -creme)


Ich steh auf Gurkensuppe. So sehr dass mich sogar meine übelsten Feinde Gurkensuppe nennen.... einige von ihnen. Aber das ist eine andere Geschichte und es gibt schlimmere Schimpfworte.

Es ist schwierig, ein Rezept für Gurkensuppe zu schreiben, weil ich eigentlich alle Zutaten in unterschiedlicher Menge in einen Blender schmeiße, auf Start drücke und fertig. Die Varianten sind vielfältig. Diese hier war z.B. recht dick, weil wenig Joghurt drin und daher eher Creme als Suppe.

Also jedenfalls kommt hier jetzt kein Rezept, sondern einfach nur, was in meinen Augen in eine gute Grurkensuppe MUSS und was DARF. 

MUSS: Gurken, um ihre wässrige Mitte erleichtert
MUSS: Joghurt / KANN: Griechischer Joghurt 10%, Buttermilch
MUSS: Spritzer Zitrone / KANN: Zitronenschale
MUSS: Zwiebeln / KANN: Frühlingszwiebeln
MUSS: Kräuter / KANN:  Dill, Petersilie, Zitronenmelisse, Minze, Schnittlauch...
KANN: grüne Chili (je nach Schärfe nur ein ganz ganz bisschen für die Britzelei im Abgang)
KANN: eine Spur Knoblauch
MUSS: Salz & Pfeffer

Toppen kann man die Suppe toll mit Fisch. Beispielsweise mit halbrohem Lachs, Räucherlachs aber auch Crevetten oder Flusskrebse machen sich hervorragend. Geräucherte Forelle hatte ich auch schon.

Wie gesagt, schmeiße ich alle Zutaten in den Blender, Foodprocessor oder bearbeite sie rabiat mit einem Pürierstab, bis das ganze die gewünschte Konsistenz erreicht hat.


Sonntag, 14. August 2011

Steuererklärung 2010? Ingwerkuchen mit Mirabellenkompott!

Was macht man, wenn man seine Steuerklärung abgeben muss? Richtig. Kuchen backen.

Die jährliche Einkommensteuererklärung ist so motivierend, wie ein Zahnarztbesuch oder Spülmaschine ausräumen oder Betten beziehen oder die Betten vom Zahnarzt beziehen.

Eigentlich ist das nicht ganz nachvollziehbar, denn es sollte einem doch diebisches Vergnügen bereiten, sich so schnell wie möglich sein hart verdientes Geld vom lieben Finanzamt wiederzuholen.

Stattdessen tut man alles, um sich davor zu drücken. Man ist in diesem Fall ich. Und ich schleiche seit etwa 9 Wochen Sonntags um meinen Rechner herum und drücke mich. Alle Ausreden, die sich einem an Sommersonntagen normalerweise so zahlreich anbieten, wie Fahraddtouren, Grillfeste, Bötchenfahren und Rumlümmeln an irgendeinem Tümpel fallen in diesem Jahrundertarschlochsommer sprichwörtlich ins Wasser.

Also habe ich 4x alle Siedler-Missionen durchgespielt, sämtliche Schränke aufgeräumt, alle Folgen Grey's Anatomy durchgeguckt, einen Blog erstellt und heute, ja heute habe ich nach dem Aufstehen beschlossen, dass ich dringend Ingwerkuchen backen muss. Und da ich süße, kleine Mirabellen gekauft habe, musste auch noch ein Mirabellenkompott dazu gekocht werden.

Ein Ingwerkuchenrezept habe ich neulich bei The Yellow House gefunden. Es ist das ziemlich simple Rezept eines Rührteiges, dem dann eben frisch geriebener Ingwer beigegeben wird.

Das Mirabellenkompott habe ich dazuimprovisiert. Leider waren Kuchen und Kompott so schnell fertig, dass ich keine Ausrede mehr hatte für diesen Sonntag. Also habe ich die Steuerklärung auch noch schnell gemacht. Hat mal wieder gar nicht so weh getan. Und als Sofortbelohnung gab es dann das hier:


Ingwerkuchen mit Mirabellenvanillekompott, Ziegenjoghurt und Pfeffer



Für den Kuchen (Eine Übersicht über US-Maßeinheiten als pdf gibt es bei Valentina's Kochbuch)

2 cups Mehl
1/4 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Backpulver
3/4 Teelöffel Natron
1/4 cup geriebener Ingwer (etwa 7 cm Ingwerwurzel) sagt das Ursprungsrezept, man sollte aber einfach den Teig probieren, ob er einem ingwerlastig genug ist. Ich habe jedenfalls nochmal nachgelegt.
1/4 cup Demerara-Zucker (Ich habe 1/2 Muscovado/1/2 hellen Rohrzucker genommen. Weißer Zucker geht aber auch.)
12 Esslöffel weiche Butter
3 Eier (L)
1 Teelöffel Vanilleextrakt (oder gemahlene Vanille)
1 cup Buttermilch


1. Den Ofen auf 170 Grad vorheizen.

2. Eine 23 cm Springform buttern und mehlen.

3. Alle trockenen Zutaten - außer den Zucker - vermischen.

4. Mit dem Handmixer Ingwer, Zucker und Butter cremig rühren.

5. Eier - eines nach dem anderen - mit der Masse verschlagen.

6. Vanille dazugeben (es sei denn, man nimmt gemahlene Vanille. Die kommt natürlich zu den trockenen Zutaten).

7. Nach und nach das Mehl und die Buttermilch unterrühren, bis alles gut vermischt ist.

8. Teig in die Springform geben und 40-50 Minuten backen. Der Kuchen muss noch weich und feucht sein aber das Holzstäbchen sollte beim obligatorischen Hölzstäbchentest sauber bleiben.)

9. Kuchen abkühlen lassen, ggf. begradigen und auf einen Teller oder eine Platte stürzen.


Für das Mirabellenkompott

(nach Gefühl gekocht, daher weitestgehend keine Mengenangaben. Man könnte hier gut mit allen möglichen Gewürzen hantieren. Zimt oder Sternanis kann ich mir gut vorstellen. Ich wollte dieses Mal aber trotz Dauerstarkregen kein Weihnachten am Kuchen oder im Kompott.)

Mirabellen
Zucker
Wasser
1 Vanillestange
Zitronenzesten
Zitronenscheiben
Ingwerscheiben
Zitronensaft
einen kleinen Schuss Hochprozentiges, am besten natürlich Mirabellchen. Ich hatte nur Calvados. Ging auch.

Mirabellen entsteinen und dann alles zusammen in einem Topf aufkochen, 2-3 Minuten kochen lassen. Fertig. Schmeckt lauwarm oder kalt.


Für den Ziegenjoghurt

1/3 Ziegenfrischkäse
2/3 Griechischer Joghurt

miteinander glatt rühren.

Alles zusammen auf Tellern anrichten. Der Kuchen sieht so ganz alleinstehend sehr langweilig aus. Brauner Ingwerkuchen eben. Man könnte natürlich auch alles aufeinanderstapeln, allerdings sieht es dann wiederum auf den Tellern ziemlich zerschmettert aus.
Aus einem Impuls heraus habe ich ein bisschen schwarzen Pfeffer darüber gegeben. Vielleicht weil ich will, dass meine Steuerrückzahlung ebenso gepfeffert wird. Ich fand das jedenfalls genial in dieser Kombination - ist aber sicherlich eine Geschmackssache.
Der Kuchen, weil selbst eher ein schlichtes Gemüt, ist bei seiner Begleitung nicht wählerisch. Er nimmt so ziemlich jede Frucht, sofern sie sich mit seinem Ingwer verträgt. Statt Ziegenjoghurt steht ihm einfache Schlagsahne bestimmt auch hervorragend.

Donnerstag, 11. August 2011

Augustbürosalat in Varianten

Bunte Augusttomaten / Büffelmozzarella / Basilikum / Olivenöl / Salz
 


Pflücksalat / Nektarinen / Bromberen / Feta / Olivenöl / Limette / Basilikum 

 

Sonntag, 7. August 2011

Senseless Cooking / Happy Ending

Zucchini-Schokoladenbrot / Schokoladeneis / Paté / Bruschetta mit grünen Erbsen / Tagliata / Nektarinensalsa



Neulich bin ich in einen Menschen gerannt, der weit weg wohnt. Das war ein sehr gutes Hineinrennen und hat mich neugierig gemacht. Heute kommt er mich besuchen  wollte er mich besuchen kommen. 


Seit ein paar Tagen weiß ich das nun und beschäftige mich seither meiner Natur gemäß quasi ununterbrochen intensiv damit, was ich anziehe und viel wichtiger: was ich koche. 


Die grundsätzliche Aufgabenstellung erschien mir zunächst gar nicht so schwer, denn eigentlich fand ich es am Ende doch passender, auszugehen statt anzugeben.
Also beschränkte ich mich innerlich mit gutem Vorsatz auf das Bestellen eines Tisches beim Lieblingsfranzosen sowie Appetizer für den hungrigen Reisenden, ein wenig Alkohol im Haus gegen mögliche Nervosität (Weißwein, Rotwein, Bier, Cremant, Gin & Tonic) und auf jeden Fall auf die grundlegenden Zutaten für ein Frühstück. Ach ja: Und auf Schokoladeneis. Eis hatte ich versprochen.


Nachdem ich also gestern abend die Masse für eben dieses Schokoladeneis zubereitet hatte (in der ich eigentlich direkt ein Bad nehmen wollte, weil die so unfassbar schmeckt - hätte ich mal machen sollen) und heute morgen ausreichend eingekauft habe, um mindestens zehn Menschen ein Wochenende satt zu bekommen (pfffh... Appetizer), das Zucchini Schokoladenbrot (pfffh...Frühstück) im Ofen war, die Paté gemacht und die Erbsen für die Bruschette ausgepult und blanchiert waren
...kurz Luft holen...
und ich gerade anfangen wollte, dann doch eine gelungenere Füllung für die Chèvre Tarte (in diesem Fall Minimini-Tartelettes) zusammenzustellen, also noch bevor ich meine verwüstete Wohnung und vor allem mein verwüstetes EGO auf Vordermann bringen konnte, um mir endlich zu überlegen, was ich anziehen soll (Hacken auf keinen Fall zu hoch und auf gar keinen Fall zu flach, aber auch keine Keilabsätze, weil die oft für Elefantenfüße gehalten werden und obenrum nicht so stylo aber auch nicht zu schlampig) ...




... sagt der Mensch ab. Bums.


Er ist krank.
Grippe.
Im August.
...


Es hat sich wirklich sehr grippig angehört.
...


Ich habe dann erstmal einen kleinen Schnaps getrunken gebraucht und dann das Chaos in meiner Küche angestarrt, während ich mir überlegt habe, wie ich jetzt am schnellsten eine Hühnersuppe gekocht und nach weit weg bekomme. Diesen Gedanken hatte ich gottseidank nach einer Hundertstelsekunde wieder verworfen. Dann habe ich ein Schinkenbrot gegessen. Danach habe ich ein Brot mit Paté gegessen. Danach habe ich einfach weitergekocht.


Das alles war gestern. Kulinarische Überreaktionen können zu sehr schönen Fressorgien mit Freundinnen führen. Vor allem, wenn man rein zufällig auch noch Steaks im Haus hat ...räusper... Das kommt dann heute.  




Zucchini-Schokoladenbrot 




Ein amerikanisches Rezept, in diesem Fall kanadisch, denn es ist - genau wie das Schokoladeneis - geklaut von seven spoons, einem wirklich tollen Blog einer Dame namens Tara. Wenn er groß ist, soll der kleine foodistic auch mal so aussehen.
Das Zucchinibrot ist eigentlich eher ein Kuchen aus einem simplen Rührteig, der ein bisschen wie eine Mischung aus Muffin und Früchtebrot schmeckt. Für den Teig braucht man nichtmal einen Mixer. Ein Holzlöffel reicht.
Das Schokoladenbrot ist mit Frischkäse oder Butter toll zum Frühstück: nicht sehr süß aber gehaltvoll. Mit ein wenig perverser Vorstellungskraft, kann ich mir denken, dass Schokaholics in den 7. Himmel geschossen werden, wenn Sie auch noch Nutella draufschmieren.
Die Angaben sind nordamerikanische Maßeinhheiten. Eine übersichtliche Umrechnungstabelle findet man bei Valentina's Kochbuch und falls ihr ein Iphone habt, gibt es tolle Apps dafür, z.B. diese hier: Kitchen Calculator



Zutaten
etwas zerlassene Butter für die Form
3/4 Cup Mehl
3/4 Cup Vollkornmehl
1/4 Cup dunkles Kakao-Pulver
1/2 Teelöffel Backpulver
1/2 knapper Teelöffel Natron
1 Teelöffel Salz
1/4 Cup Olivenöl
1/2 Cup gut geschüttelte Buttermilch
1 Ei
3/4 Cup feiner Vollrohrzucker (z.B. Mascobado)
2 Teelöffel Vanilleextrakt 
1/2 Cup gehackte Walnüsse, geröstet
250 g dunkle Schokolade, gehackt
2 Cups geriebene Zucchini

Zubereitung
1. Den Ofen auf 175°C vorheizen und eine Kastenform mit weicher Butter ausstreichen und mit einem Blatt Backpapier auslegen. Das Backpapier ebenfalls etwas buttern.
2. Zucchine raspeln und auf eine Lage Küchenpapier verteilen. Eine zweite darüber legen und andrücken, um überschüssige Flüssigkeit aufzunehmen, sonst wird das Brot am Ende zu matschig.
2. In einer Schüssel erst beide Sorten Mehl, Kakaopulver, Backpulver, Natron, dann gehackte Walnüsse und Schokolade mischen. Beiseite stellen.
3. In einer zweiten Schüssel Buttermilch und Olivenöl, dann Ei, Zucker und Vanille glatt rühren. Die Zucchiniraspel dazugeben.
4. Die feuchten Zutaten zu den trockenen geben und zusammenrühren, bis alles vermischt ist. Nicht länger!
5. Teig in die Form geben und etwa 50 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen testen: wenn es einigermaßen sauber aus dem Brot kommt, ist es fertig. 
6. Mindestens 20 Minuten abkühlen lassen. Dann den Laib an den Backpapierzipfeln aus der Form heben. 
7. Wenn ihr solange warten könnt, lasst es auf Raumtemperatur abkühlen, dann lässt es sich besser schneiden. 




Grandioses Schokoladeneis



Das wirklich beste Schokoladeneis, das ich jemals gegessen und sowieso gemacht habe. Die Zubereitung ist nicht sonderlich kompliziert aber man braucht eine Unmenge von Töpfen und eine Eismaschine. Meine ist eine ganz einfache von Krups, ohne Kompressor aber dafür erschwinglich. So eine sollte man allerdings mindestens besitzen, sonst leidet das Ergebnis sehr und der Aufwand lohnt nicht.
Das Rezept stammt wie gesagt ebenfalls von seven spoons und ist ursprünglich von Fergus Henderson.


Zutaten (ergibt am Ende etwa 1 Liter)


für die Schokomasse
200g dunkle Schokolade, mindesten 70%, gehackt
6 Eigelb
115 g feinster Zucker
500 ml Vollmilch
40 g dunkles Kakaopulver


für den Caramel
70g Zucker
75 ml Wasser
50 ml Sahne (so fett, wie möglich)


Los geht es mit der Schokoladenmasse
1. Die grob gehackte Schokoladen über dem Wasserbad langsam schmelzen. Gelegentlich umrühren. Beiseite stellen und abkühlen lassen
2. In einer mittelgroßen Casserole mit schwerem Boden die Milch mit dem Kakao vermischen und langsam zum kochen bringen. Beiseite stellen.
3. Ein Eisbad vorbereiten und eine Schüssel hineinstellen. 
4. In einer weiteren Schüssel Eigelb und Zucker mit einem Hand- oder Standmixer vermischen, bis die Masse heller wird und dicker wird. Sie sollte dicke Fäden ziehen, wenn man den Mixer anhebt. Das dauert etwa 5 Minuten.
5. Die heiße Kakaomilch in einem feinen Strahl konstant einmixen.
6. Das Ganze zurück in die Casserole geben und die flüssige Schokolade mit einem Schneebesen untermischen.
7. Etwa 8 Minuten auf kleiner Hitze erwärmen und dabei regelmäßig (dauernd) rühren, bis die Masse andickt. Von Herd nehmen und beiseite stellen.

Den Caramel zubereiten
8. in einem kleinen Topf mit schwerem Boden den Zucker bei mittlerer Hitze mit dem Wasser verrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat.
9. Die Temperatur etwas hochdrehen und solange ohne zu rühren kochen, bis sich ein dunkler Caramel gebildet hat. Das dauert etwa 5 Minuten und an dieser Stelle muss aufgepasst werden: dunkler Caramel neigt dazu, innerhalb von Sekunden schwarz zu werden und dann muss man von vorne anfangen.
10. Vom Herd nehmen und zügig die Sahne in den Caramel einrühren.

Weitermachen
11. Den Caramel vorsichtig mit der Schokoladenmasse verrühren, bis sich alles vollständig vermischt hat.
12. Die Masse durch ein feines Sieb in die Schüssel im Eisbad gießen und abkühlen lassen. Dabei ebenfalls rühren.
13. Danach in ein verschließbares Gefäß füllen und 1-2 Tage im Kühlschrank parken (mindestens 12 Stunden aber besser 2 volle Tage).
14. In einer Eismaschine nach Herstellerangaben gefrieren lassen.
15. 1-3 Tage einfrieren.
(Das ist der härteste Part an der Geschichte. Man möchte dieses Eis gerne sofort essen oder sogar ganz andere Sachen damit machen, weil es so köstlich ist. Aber Geschmack und Konsistenz werden tatsächlich NOCH besser, wenn man die Geduld aufbringt und es 3 Tage im Freezer lässt. Der Vorteil: man kann es lange im Voraus zubereiten)




Paté - leicht angetrüffelt




Seit meine Mutter weiß, dass ich nun eine Food-Blogger-Anfängerin bin, versteht, was das ist und sogar den Feed abonniert hat, möchte sie, dass ich dieses Rezept einstelle. Mütterberuhigungspaté ist ihr Name dafür, denn diese Paté hat die günstige Eigenschaft, allen aufgeregten, schlecht gelaunten Familienmitgliedern bei unumgänglichen feierlichen Anlässen wie Weihnachten oder runden Geburtstagen, bereits bei Ankunft auf harmonisierende Weise das Schandmaul zu stopfen. Lässt sich außerdem gut mit Champagner runterspülen.


Die Paté ist dabei sehr dankbar. Man kann Trüffel, getrocknete und eingeweichte Steinpilze oder einfach mehr Kräuter dazugeben. Gehackte Pistazien sind auch lecker. Mit Crème Double lässt sich das ganze verlängern und die Paté bleibt weicher aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, der Geschmack wird dann zu "milchig". Geht aber. 


So oder so sollte man aufpassen, dass man nicht überwürzt. Der Zimt z.B. ist zwar das Geheimnis des Rezepts, weil er dem Ganzen einen speziellen "Twist" gibt, dennoch sollte man ihn nicht zu deutlich rausschmecken. Wenn er einem doch mal ausrutscht, kann man die Trüffelei vergessen aber mit viel Pfeffer und dann bestenfalls gehackten Pistazien wird dennoch ein Schuh daraus.


Die Grundzutaten
gute 300 Gramm Geflügelleber von Sehnen und Häutchen befreit
250 Gramm Butter (etwas weniger, wenn man die Crème Double einsetzt)
1 Schalotte
1 Prise Zimt
1/2 Knoblauchzehe
(Trüffel-) Salz
ein ordentlicher Schuss süßer Port oder Sherry, Madeira geht zur Not auch
ggf. ein Schüsschen Trüffelöl (wenn man ein gutes hat)
ggf. gehackter Trüffel/gehackte, getrocknete und eingeweichte Steinpilze, gehackte Pistazien...
etwas geklärte Butter oder Salz zum versiegeln
ggf. Pistazien oder Trüffelscheiben als Garnitur


Zubereitung
Die Leber in großzügige Würfel schneiden.
Die Schalotte klein würfeln.
Die Hälfte der Butter in einer Pfanne zerlassen. Dabei die Pfanne nicht zu heiß werden lassen. Die Butter soll nicht richtig bräunen.
Die Schalotten und eine halbe, angedrückte Knoblauchzehe hineingeben und anschwitzen.
Die Leber und ein paar Thymianzweige zugeben.
Ordentlich pfeffern und salzen (außer ihr nutzt Trüffelsalz, dann salzt so spät wie möglich) und die Prise Zimt sowie den Schuss Port zugeben.
Alles in der Butter quasi köcheln lassen (nicht scharf braten), bis die Leber innen maximal noch ganz zart rosa ist.
Die Pfanne vom Herd nehmen, Thymianzweige und Knoblauchzehe wegschmeißen und etwas abkühlen lassen.
In einem hohen Rührgefäß (oder im Blender) mit der restlichen Butter (kalt in Stücken) fein pürieren.
Wer es ganz fein möchte, kann das ganze jetzt nochmal durch die flotte Lotte jagen, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Ggf. ein Töpfchen Crème Double unterrühren.
Ggf. die gehackten Pistazien zugeben.
Abschmecken und ggf. nachwürzen.
In ein Töpfchen füllen und im Kühlschrank fest werden lassen (mind. 3 Stunden).
Butter klären und auf die Paté geben. Ggf. mit gehackten Pistazien oder Trüffelscheiben garnieren.
Nochmal für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
Einige Zeit vor dem Kick-off aus dem Kühlschrank nehmen, damit die Paté streichfähig wird und die Aromen sich entfalten können.
Dazu passt sehr gut etwas dunkleres Landbrot oder  Cracker mit Roggenanteil (es gibt welche von Wasa mit Meersalz, die sind perfekt.) Baguette geht natürlich auch.


Bon Appétit, liebe Mami.




Bruschetta mit frischen grünen Erbsen




Sehr einfach, sehr schnell (wenn man die Erbsenpulerei mal außen vor lässt), sehr grün.

Zutaten
(auf Mengenangaben verzichte ich, allerdings solltet ihr bedenken, dass aus einer Riesentüte Erbsenschoten eine vergleichbar lächerliche Menge Erbsen wird)
frische grüne Erbsen
etwas Zitronensaft
Olivenöl
Pfeffer
Salz
ein paar Zesten Zitronenschale
gehobelter Parmesan oder Büffelmozzerella


Erbsen 2-3 Minuten blanchieren und sofort in Eiswasser schmeißen, damit sie schön grün bleiben.
Mit Zitronensaft, Pfeffer, Salz, Zitronenzesten und Olivenöl grob pürieren. (Das geht mit dem Mixstab, im Mörser oder in einem kleinen Food Processor)
Landbrot- oder Baguettescheiben rösten, mit Erbsenpüree bestreichen, mit Olivenöl beträufeln, mit gehobeltem Pamesan, Fleur de Sel, Pfeffer und Zitronenzesten belegen.  

Viel besser als einen Frosch küssen! 


Tagliata vom Entrecôte mit Nektarinensalsa






Für die Salsa
Gewürfelte Nektarinen, gewürfelte rote Zwiebeln, rote Chilischoten, Koriander, Limettensaft, Olivenöl zusammenrühren.

Für das Fleisch
Grobes Meersalz in dicke Scheiben Entrecôte vom Metzger eures Vertrauens etwas eindrücken. Eine halbe Stunde ziehen lassen.

Eine schwere Pfanne mit erhitzbarem Öl sehr heiß werden lassen. Das zimmertemperierte Fleisch darin von beiden Seiten sehr scharf anbraten. Zum Schluss pfeffern. Ich mag es ziemlich roh, daher reicht je nach Dicke meistens eine Minute pro Seite. 10 Minuten in Alufolie ruhen lassen. Das geht auch bei 50 Grad im Ofen. 
Fleisch aus der Folie nehmen und aufschneiden. Dazu reicht man die Salsa. Beilagen sind meines Erachtens nach vollkommen unnötig.