Donnerstag, 25. August 2011

Der Tag am Meer

Crostata mit Nektarinen und Salbei / Zucchini-Frittatine / Thunfisch-Sandwiches / Ziegenkäsetartelettes


Der Tag am Meer mit Freundinnen. Ein Geburtstagsgeschenk für Seda. Natürlich nicht ohne Picknick!

Crostata mit Nektarinen und Salbei

Ich liebe Galettes oder Crostate. Sie sehen so schön unordentlich rustikal aus und sind schnell gemacht. Allerdings muss man hinnehmen, dass sie sich nicht "schön" essen lassen.
Dieses Rezept stammt von der tollen tollen Foodfotografin und -bloggerin Helene Dujardain mit ihrem Blog Tartelette. Sie hat diese Crostata bzw. Galette in einer glutenfreien Variante gemacht und zwar mit einem Mix aus Reis- und Hirsemehl - interessant. Ich habe normales Weizenmehl genommen und der Mürbeteig war schön saftig und minimal elastisch - so dass die Galette auf dem Weg zum Meer sogar heile geblieben ist. 

Sie war köstlich aber auch sehr süß und den Salbei konnte man nur erahnen. Mir kam spontan der Gedanke, das nächste Mal einfach den Honig wegzulassen und die Nektarinen stattdessen mit etwas Rosenwasser zu aromatisieren. Oder Salbei weg und Lavendel nehmen...?  Eigentlich ging es im Originalrezept um Ananas-Salbei, den ich ehrlich gesagt überhaupt nicht kannte. Ich fand die Kombination mit Salbei aber gerade interessant und das sonst ja sehr intensive Aroma ist beim Backen (leider) weitestgehend verflogen. Helene empfiehlt ansonsten als Ersatz Minze, Zitronenthymian oder Zitronenmelisse. Ich selbst könnte mir sogar Rosmarin vorstellen oder eben Lavendel. Es gibt unendliche Möglichkeiten, aber gerade das ist ja so schön an der rustikalen Crostata.

Die Zutaten (für eine Crostata mit 6-inch/15cm Durchmesser)

für den Mürbeteig
1 + 1/4 cup Mehl
2 EL Puderzucker
8 EL eiskalte Butter in Stücken
2-4 EL eiskaltes Wasser
Ei und Wasser vermischt für die Kruste (Milch geht auch) 
Gehackte Pistazien oder Nüsse

für die Füllung
4 kleine oder 2 große weiße Nektarinen in dünne Scheiben geschnitten.
1 TL fein geschnittenen Salbei oder eine der oben genannten Alternativen
1/4 cup Honig (je nach Süße der Früchte kann man die Menge deutlich reduzieren)
1 TL Maisstärke

Den Teig vorbereiten
In einer großen Schüssel Mehl und gesiebten Puderzucker vermischen.
Die sehr kalten Butterstückchen mit einem Teigmesser oder den Händen zu Krümeln verarbeiten. 
Das Wasser - immer ein Teelöffel nach dem anderen - solange dazugeben, bis der Teig sich so gerade verbindet. Dabei aufpassen, dass man ihn nicht überarbeitet. (Ich habe das mal wieder alles im Foodprocessor erledigt. Das klappt sensationell. Dafür immer wieder mit der Intervallfunktion arbeiten - bis der Teig sich zu erbsengroßen Klümpchen verbindet. Dann das eiskalte Wasser über den Einfüllstutzen zugeben, bis sich große Klumpen bilden, am Ende mit den Händen zusammenkneten.)

Teig zu einer flachen Scheibe plattdrücken und in Folie eingewickelt für mindestens 30 Minuten kühlen.

In der Zwischenzeit Nektarinen halbieren und jede Hälfte in dünne Scheiben schneiden. In einer Schüssel mit den Kräutern, Honig und der Stärke verrühren und mindestens 10 Minuten ziehen lassen, damit sich etwas Saft bildet.

Den Ofen auf 180° (Umluft 160°) vorheizen.

Den Teig zwischen Plastikfolie zu einem Kreis mit etwa 25 cm Durchmesser, 3-4 mm dick ausrollen.

Die Nektarinenschnitze kreisförmig und überlappend in die Mitte legen und dabei einen 5 cm breiten Rand lassen. Dieser wird am Ende über die Früchte geschlagen. Das muss nicht ordentlich aussehen! 

Den Rand mit Eier-/Wassermischung bestreichen, die gehackten Pistazien oder Nüsse über die Crostata streuen und etwa 30 Minuten auf mittlerer Schiene backen, bis der Rand schön goldbraun ist. 

Abkühlen lassen, heiß ist sie sehr sehr zerbrechlich.

Beim Picknick haben die Mädels die Crostata ungefragt mit Ziegenfrischkäse bestrichen, der eigentlich für die Tomaten gedacht war.... (es scheint gerade nicht ohne Ziege zu gehen, ich war's aber diesmal nicht.... ich schwöre....!) Grundsätzlich schmeckt auch sicherlich Schlagsahne oder Vanilleeis dazu.


Zucchini-Frittatine


Frittata oder Tortilla geht immer. Normalerweise als dicke Mama in der großen Pfanne zubereitetet, wurde diesmal picknickgerecht in der Muffinform geklont und dann nicht gebraten, sondern gebacken.

Ein universales Restegericht. Ich mache sie gern mit geraspelten Zucchine, dann wird es so schön saftig. Das gilt natürlich auch für die Mama. 

Zutaten 
die Mengen orientieren sich ganz an dem gewünschtem Endergebnis und dürfen stark variieren. Die Eier stocken ja sowieso. Wichtig finde ich, dass die "Einlage" schon bei der Herstellung nicht völlig im Ei untergeht, sondern eher sehr großzügig davon eingecremt/umspült wird.
Ungefähr kann man für eine 12er Muffinform etwa 6 mittelgroße Eier, 1 mittlere Zucchini und 1 Hand voll Parmesan rechnen. 

Eier
geraspelte Zucchini, leicht ausgedrückt
geriebener Parmesan
ggf. Schinkenreste, fein gehackt
ggf. Frühlingszwiebeln, in feine Scheibchen geschnitten
Paprikaflocken
Pfeffer
Salz

alles in einer Schüssel miteinander verrühren/verschlagen. 

Eine Muffinform großzügig mit Olivenöl ausstreichen und die Masse mit einer Kelle hineingeben. Die Förmchen sollten fast aber nicht ganz voll sein. Das Ganze etwa eine Viertelstunde bei 180° in den Ofen geben, bis die Frittatine  leicht gebräunt sind. Sie gehen teils auf wie Soufflées, fallen - einmal aus dem Ofen genommen - aber wieder zusammen. Etwas abkühlen lassen und auf Küchenpapier entfeuchten.

Schmecken kalt oder warm zum Frühstück, zum Abendessen, auf getoastetem Graubrot, zwischen zwei Brötchenhälften, am nächsten Tag und vor allem mit Tomatensalat. Universalessen.



Thunfisch-Sandwiches

Eigentlich esse ich prinzipiell keinen Thunfisch mehr. Außer fangfrisch an der südspanischen Atlantikküste im Mai, wenn die fetten Schwärme dort zum laichen Richtung Norden vorbei schwimmen und ich rein zufällig in der Gegend bin... (war ich erst einmal aber sicher wieder). Da kann ich nicht widerstehen. Und leider hege ich eine geheime und sehr ordinäre Leidenschaft: Dosenthunfisch mit Mayo auf Sandwich. 
Das mache ich aus schlechtem Gewissen nur noch sehr selten aber dann mit Wonne und was gibt es besseres zum Picknick als Thunfischsandwiches?

Der Aufstrich ist sehr einfach herzustellen. Diesmal wurde er kombiniert mit Pflücksalat auf dünnes Fladenbrot geschmiert.

Zutaten (reicht für 4 sehr üppige Sandwiches)

1 Dose Thunfisch in Wasser, abgetropft (am besten das Wasser mit dem Dosendeckel auspressen)
ca. 3 ordentliche Esslöffel gute Mayonnaise (ich mag die japanische sehr gern, alternativ die von Appel oder Hellmanns)
1 kleine rote Zwiebel gehackt oder in feine Streifen geschnitten
Eine kleine Hand voll glatter Petersilie, grob gehackt
Salz und sehr viel grob gemahlenen, schwarzen Pfeffer
Brot

Den Thunfisch mit einer Gabel in einer Schüssel oder einem Suppenteller auflockern und mit den restlichen Zutaten sprichwörtlich vermatschen. Der Aufstrich kann sofort gegessen werden. Wenn man ihn ein paar Stunden oder sogar über Nacht ziehen lässt, werden die Zwiebeln deutlich milder.

Schmeckt auf jedem herzhaften Brot und auch ohne zusätzlichen Salat. Das Rezept lässt sich sehr einfach verdoppeln und verdreifachen. Statt des Thunfisches kann man auch ganz hervorragend kalte Hühnchenreste verwenden.



Unordentliche Ziegenkäsetartelettes mit Feige aka Feige Zickenkuchen aka Tinatörtchen

Bei den Mädels waren die Tartelettes der absolute Renner. Sie haben sich förmlich darauf gestürzt. Dabei sind die überhaupt nicht zickig, nur manchmal ein bisschen unordentlich und feige schonmal gar nicht.  
Zuerst dachte ich, die Törtchen werden nichts, weil sie so desaströs und ungebügelt aussahen. Das wurde auch im Ofen erstmal nicht besser. Im Gegenteil: ich musste sogar zwischendurch die Feigen in die Masse zurückstuppsen, weil sie sich frech aus dem Teig stülpten. Vielleicht war ein bisschen zuviel Stärke in der Füllung - also eher zurückhaltend damit! (Im Rezept schon etwas reduziert.) Das Endergebnis war dann aber sehr hübsch und zwar gerade weil die Kleinen so sympathisch unfrisiert daherkamen.
Mit der Füllung kann man sicher ein bisschen experimentieren. Hier kommt es insbesondere beim Käse nicht auf das exakte Mengenverhältnis an. Die Ziege sollte man allerdings schon durchschmecken.

Zutaten (für 9-10 Stück)
1 halbes Paket Filoteig (ca. 250-300 Gramm)
zerlassene Butter
250 g Ziegenfrischkäse
250g Frischkäse
1 Ei
eine gute Hand voll Pinienkerne, geröstet
Pfeffer
5 frische kleine Feigen
1 gehäufter TL Speisestärke
100 g - 150 g geriebenen Käse (ich habe Manchego genommen, weil ich den noch hatte. Ich fand das geschmacklich im Ergebnis ideal.)
ggf. etwas Zucker oder Honig

Den Backofen auf 180° vorheizen.

Die Butter zerlassen. Den Filoteig in Quadrate von etwa 15 cm Seitenlänge schneiden. Die Quadrate in Dreiecke schneiden. Auch hier kommt es definitiv nicht auf Präzision an - ich habe das nach Augenmaß mit der Schere gemacht. Die Dreiecke mit der zerlassenen Butter bestreichen.

Die gefetteten Muffinförmchen mit jeweils drei Dreiecken versetzt auslegen. Die Zipfel sollen relativ weit über den Rand ragen.

Den Frischkäse mit Pfeffer, dem Ei und der Speisestärke verrühren. Die Pinienkerne und den geriebenen Käse unterheben.

Die Förmchen etwa zu zwei Dritteln mit der Käsemasse füllen.

Die Feigen halbieren und in die Masse drücken. Wenn noch zerlassene Butter übrig ist, kann man damit die Törtchen nochmal bepinseln (habe ich nicht gemacht, stell ich mir aber ganz sinnvoll vor). Sollten die Feigen nicht sehr süß sein, sollte man sie mit etwas Zucker oder Honig beträufeln, damit sie schön karamellisieren.

Die Törtchen in der Form auf mittlerer Schiene ca. 30 Minuten backen, bis sie goldig braun sind.

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